Walddistrikt Obere Gemeind; vom Fichten- zum Eichenstandort


Daten angezeigt aus Sitzung:  Gemeinderatssitzung/Waldbegang, 07.10.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Gemeinderatssitzung/Waldbegang 07.10.2020 ö 3

Sachverhalt

Revierförsterin Diedering berichtet, dass die Bäume, die hier stehen, normalerweise nicht in den Nasslagerplatz wandern und in der Form auch nicht zum Hausbau verwendet werden können. Das liegt einfach daran, dass sie zu schwach sind, zumindest für den Bau eines Holzblockhauses, wie es nachher besichtigt wird. Das hier ist typisches mittelstarkes Fichtenholz und der Standort wird als klassischer „Riesauswurf-Standort“ bezeichnet: schön tonig, Fichte fällt um bzw. wird vom Käfer gefressen. Dieses Jahr ist dies aber weniger der Fall, sondern es handelt sich zum größten Teil um Sturmholz. 

Sie berichtet weiter, dass zu ihrer Anfangszeit, 2007/2008, der damalige Chef vom Fachbereich Forsten, Herr Hans Schmid sowie der Chef vom Regierungspräsidium hier vor Ort waren und sie zurechtgewiesen haben, warum sie in diesem Bestand keine 
Z-Baum-Auswahl (Z-Baum = Zukunftsbaum) macht. Sie antwortete darauf, dass sie grundsätzlich nur eine Z-Baum-Auswahl in einem Bestand macht, der auch wirklich Zukunft hat und der hier hat wohl eher keine. Deshalb spart sie sich die Arbeit. Sie hat zwar dafür einen Rüffel bekommen, dass es so nicht geht, aber sie hat es trotzdem gemacht und letzten Endes hat es sich bewahrheitet: der Bestand schmilzt dahin. Nun wird hier ein Waldumbau vorgenommen - es wird viel Geld investiert und geschaut, ob man über eine Förderung an finanzielle Mittel gelangt. Trotzdem wird es für die Gemeinde ein großer Kostenfaktor bleiben: erst kommt die Pflanzung, dass der Forstschutz, dann die Pflege und bis dann irgendwann mit dem Nachfolgebestand in kostendeckende Holzernte eingestiegen werden kann wird es Jahrzehnte dauern. 

Jedoch sind die Eichenkulturen in Dischingen wirklich in einem sehr guten Zustand. Dabei ist jedoch die Pflanzung teuer: 1 ha Eichenkultur beträgt mindestens ca. 10.000 Euro. Aber mit günstigen Kulturen wird der Wald nicht wirklich schön. 
Das Laubholz braucht anfangs Enge, damit es sich nach oben schieben, eine Astreinigung erreichen kann und damit man dann später, wenn es mit der Jungbestandspflege bzw. der ersten Durchforstung losgeht, auch ein gewisses 
Auswahlpotenzial zur Verfügung hat. So hat man es in Dischingen immer gemacht und wird auch weiter so gehandhabt. Aus diesem Grund sind die Eichenkulturen hier auch so gut, sprich, schon so hoch gewachsen.

Datenstand vom 04.11.2021 16:50 Uhr