Biotopvernetzungskonzeption Heidenheim-Nattheim-Dischingen; Vorstellung und Beschluss über die Maßnahmen der Gemeinde Dischingen


Daten angezeigt aus Sitzung:  Gemeinderatssitzung, 09.10.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Gemeinderat Gemeinderatssitzung 09.10.2017 ö 1

Sachverhalt

Hierzu begrüßt Bürgermeister Jakl Frau Zeeb vom gleichnamigen Planungsbüro aus Ulm.
Er berichtet, dass im Zuge des Baus der Windkraftanlagen auf der Gemarkung Dischingen vom Anlagenbetreiber Ausgleichszahlungen geleistet wurden, die der Stiftung Naturschutzfond Baden-Württemberg gutgeschrieben wurden. Durch den Naturschutzfond werden Projekte in Baden-Württemberg gefördert, die von überregionaler Bedeutung sind. Um den Gemeinden, auf deren Gemarkung Windkraftanlagen erstellt werden oder wurden, diese Ausgleichszahlungen zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen zugänglich zu machen, hat das Landratsamt Heidenheim die Ausarbeitung eines Biotopverbundkonzeptes beim Planungsbüro PLÖG GbR für die Gemarkungen Heidenheim, Nattheim und Dischingen in Auftrag gegeben. Auf Basis dieses Biotopkonzeptes können dann von den Gemeinden verschiedene Maßnahmen beantragt werden, über deren Förderung dann von Seiten der Stiftung Naturschutzfond entschieden wird. 
Er erläutert, dass die Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, dem Büro PLÖG, der zuständigen Revierförsterin Frau Diedering und dem Planungsbüro Zeeb und Partner eine Reihe von geeigneten Maßnahmen auf dem Gemeindegebiet zusammengestellt, priorisiert und deren Umsetzung kalkuliert hat. Die Gesamtzahl der Maßnahmen auf der Gemarkung Dischingen übersteigt die zur Verfügung stehende Fördersumme, so dass nicht alle Maßnahmen realisiert werden können. Die Gemeinde Dischingen wird aber als Windkraft-Standortgemeinde den Hauptanteil der Fördermittel bekommen. 

Frau Zeeb stellt anschließend dem Gemeinderat die Ziele des Biotopverbundes sowie die verschiedenen Maßnahmen und deren Finanzierung vor.

Ziel des Biotopverbundes ist die Sicherung, Wiederherstellung und Entwicklung heimischer Arten, Artengemeinschaften und Lebensräume sowie die Sicherung ökologischer Wechselbeziehungen in der Landschaft. In Dischingen sollen Magerrasen, Heide- und Felsstandorte bevorzugt umgesetzt werden. Wichtiges Ziel dabei ist auch, die Verbindungswege zur Schafbeweidung mit zu optimieren, damit eine kostengünstige Pflege und eine dauerhafte Unterhaltung gesichert werden kann.

Für die Finanzierung inkl. dem Planungskonzept steht eine Etat von knapp 290.000,00 € von der Stiftung zur Verfügung.
Die Gemeinde möchte Maßnahmen im Gesamtwert von 335.000,00 € beantragen, wobei jedoch nicht alle genehmigt werden. 
Gefördert wird die Erstpflege bzw. die Herstellung der Flächen in Höhe von 90%, die Gemeinde hat einen Eigenanteil von 10% zu leisten.
Für die dauerhafte Unterhaltung und Pflege der Flächen können zukünftig dann LPR-Mittel beantragt werden.
Auf Anfrage von Gemeinderat Wörner erklärt Frau Zeeb, dass keine landwirtschaftlichen Flächen davon betroffen sind.

Der Vorsitzende hebt anschließend die Vorteile für die Gemeinde hervor:

  1. Die im Biotopverbundkonzept aufgenommenen Flächen obliegen zum größten Teil im Eigentum und in der Pflegeverpflichtung der Gemeinde. Auf diesen Flächen ist eine Grundpflege notwendig, die im Zuge des Biotopverbunds mit 90% gefördert werden kann.
  2. Die Pflege und Unterhaltung wird zukünftig auch gefördert, zudem wird die Beweidung als kostengünstigste Unterhaltung optimiert. Mit der deutlich verbesserten Durchgängigkeit im Gemeindegebiet werden die Bedingungen für die Schafbeweidung deutlich verbessert und die Zusammenarbeit mit den Schäfereien langfristig gesichert.
  3. Das Landschaftsbild im Gemeindegebiet wird erhalten und aufgewertet, was sich positiv auf Naherholung und Fremdenverkehr auswirkt.

Dokumente
GR-Sitzung_9_10_2017 (.pdf)
Übersichtsplan (.pdf)

Datenstand vom 04.11.2021 14:40 Uhr