Datum: 28.05.2018
Status: Niederschrift
Sitzungsort: Egauhalle - Anbau
Gremium: Technischer Ausschuss
Öffentliche Sitzung, 17:00 Uhr bis 17:40 Uhr


Öffentliche Sitzung

TOP-Nr. Bezeichnung
1 Gestaltung des anonymen Grabfeldes und Erweiterung der Urnenstelen auf dem Friedhof Schloss Taxis

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1. Gestaltung des anonymen Grabfeldes und Erweiterung der Urnenstelen auf dem Friedhof Schloss Taxis

Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.
Technischer Ausschuss Sitzung des technischen Ausschusses 28.05.2018 ö 1

Sachverhalt

Zu diesem Tagesordnungspunkt kann Bürgermeister Jakl Herrn Weinmann von der Steinwerkstatt Weinmann in Herbrechtingen-Bolheim begrüßen.

1a) Anonymes Grabfeld – Gedenkstein
Bürgermeister Jakl erläutert, dass für den Friedhof Taxis 2009 von Landschaftsarchitekt Andreas Walter eine Urnenstelenanlage und ein anonymes Grabfeld geplant wurde. Das Grabfeld wurde in 2016 realisiert und enthält ca. 130 Grabfelder von denen aktuell sechs Felder belegt sind; die erste anonyme Beisetzung einer Urne hat im April 2015 stattgefunden. Um das Grabfeld optisch abzugrenzen, wurde es mit Steinen umrahmt.


Im Zuge der Fertigstellung und zur besseren Wahrnehmung des Grabfeldes als solches, sieht die Planung vor, dass im oberen Teil des Grabfeldes ein Gedenkstein bzw. eine Stele mit einer Höhe von 1,70 m aufgestellt wird. Herr Weinmann wurde beauftragt, für die heutige Sitzung drei gestalterische Vorschläge auszuarbeiten und diese vorzustellen: 

Die einzelnen Vorschläge erläutert Herr Weinmann wie folgt:

a) Die 3 Segmente der Dreifaltigkeit:
Eine Stele in Form eines Fächers, der zum Einen die Symbolik des Fächers (Offenheit für neue Erfahrungen) kokettierend mit dem Dies- und Jenseits, zum Anderen die drei Segmente der Trinität (Vater, Sohn und Heiliger Geist) darstellt.


b) Die 4 Himmelsrichtungen als kosmisches Zeichen:
Eine Stele mit zwei in sich durchdringende Körper, welche an ihrer oberen und unteren Begrenzung ein Kreuz entstehen lassen und so die 4 Himmelsrichtungen weisen.

c) Der Übergang vom Menschlichen / Irdischen zum Göttlichen / Himmlischen:
Die schrägen Linien von links oben nach rechts unten führen vom göttlichen in den menschlichen Bereich. Sinngemäß weist die Linie von links unten nach rechts oben vom irdischen in den himmlischen Bereich.

Alle drei Konzepte weisen den gleichen Naturstein-Mix auf, wie bei der Urnenwand. Bezüglich der Gestaltung wird nachfolgend die Beschreibung von Herr Weinmann zitiert: “Als Ist-Bestand haben wir einerseits die postmoderne Architektur der Aussegnungshalle und andererseits die gegenüberliegende Architektur der puristisch funktional anmutenden Urnenstelen, deren klare Linien die pure Emotionalität brechen und in ihrer Symbolik das Dauernde zeigen“.

Für die Gestaltungsvorschläge liegt jeweils ein Angebot der Weinmann Werkstatt vor:
a) die drei Segmente der Dreifaltigkeit        15.577,10 € brutto
b) die 4 Himmelsrichtungen        19.932,50 € brutto
c) der Übergang vom Menschlichen zum Himmlischen        18.683,00 € brutto

Alle Preise verstehen sich einschl. Gestaltung, Produktion, Versetz- und Fundamentierarbeiten.

Eine anwesende Bürgerin fragt nach, ob die Grabfelder von allen Religions-gemeinschaften genutzt werden können. Bürgermeister Jakl bejaht dies. Es werden hierbei keine Unterschiede gemacht.

Auf die Frage von Gemeinderat Göttle, ob auch ein Sockel bzgl. Rasenmähen vorgesehen ist, antwortet Herr Weinmann, dass eine Sockelplatte unter dem Gedenkstein angebracht wird.
Des Weiteren schlägt Gemeinderat Kragler vor, die Fächer des Gedenksteins verschieden hoch zu machen. Dieser Vorschlag kommt bei den Gemeinderäten sowie der Verwaltung gut an und deshalb wird vorgeschlagen, den schwarzen Fächer in der Mitte so zu lassen und die beiden äußeren hellen Seiten 20 cm kleiner zu kürzen, also auf 1,50 m, bzw. den schwarzen Fächer so zu kürzen, dass es proportional passt.
Dieser Vorschlag wird einstimmig so angenommen.

Des Weiteren wird auf Antrag des Vorsitzenden einstimmig

b e s c h l o s s e n:

Der Gemeinderat entscheidet sich bei dem Gedenkstein für die Variante a) Die 3 Segmente der Dreifaltigkeit.


Bürgermeister Jakl ist außerdem der Meinung, dass der aktuelle Musterstein, der ausgestellt ist, insgesamt zu wuchtig ist. Die Gemeinde hat deshalb den Gedanken, darauf eine Beschriftung anzubringen.

Als Beschriftung für den Gedenkstein hat Herr Weinmann bereits folgende Vorschläge unterbreitet: a) „Glaube - Liebe - Hoffnung", b) "In Memoriam" oder c) "Im Zeichen der Erinnerung".

Der Favorit von Bürgermeister Jakl und dem Gemeinderat ist a).

Somit wird auf Antrag des Vorsitzenden einstimmig

b e s c h l o s s e n:

Es wird die Beschriftung a) „Glaube – Liebe – Hoffnung“ auf dem Gedenkstein angebracht.


Daraufhin erkundigt sich Bürgermeister Jakl, ob die Kosten nun auch geringer sind, da der Gedenkstein kleiner ausfällt. Herr Weinmann sichert zu, eine Nachkalkulation zu schicken.


1b) Anonymes Grabfeld – Ergänzung um einen Pultstein
Bürgermeister Jakl erläutert weiter, dass neben gestalterischen Aspekten auch die Frage zu klären ist, ob das Grabfeld im wörtlichen Sinne „anonym“ sein soll, d.h. ohne jeglichen Hinweis auf die Namen der Verstorbenen oder ob neben dem Gedenkstein eine Informationsmöglichkeit geschaffen wird, auf der der Name des Verstorbenen eingraviert wird – sofern dies dem ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen entspricht.

Herr Weinman hat dazu einen Vorschlag unterbreitet, um beiden Möglichkeiten gerecht zu werden: Durch einen Pultstein würde die Möglichkeit einer Schrifttafel als Namensschild geschaffen werden. Jeder Pultstein ist für 30 Schrifttafeln ausgelegt. Die Pultsteine können in die Umrandung des Grabfeldes eingebettet werden. Der Preis pro Pultstein liegt bei 928,20 € brutto.

Der Pultstein könnte nach dem Vorschlag von Herrn Weinmann folgende Überschrift enthalten: „Jedes Individuum ist Teil eines Ganzen, hinterlässt Spuren und wird bei seinem Namen gerufen. So ist das Grab die Grenze zwischen dem Diesseits, wo wir unsere leibliche Hülle zurücklassen, und dem Jenseits, wohin unsere Seele entweicht.“

Bürgermeister Jakl ist von diesem Pultstein jedoch nicht begeistert. Wenn einer sich bewusst für ein anonymes Grabfeld entscheidet, soll es auch anonym bleiben. Außerdem wäre dies auch teilweise eine Konkurrenz zu den Urnenstelen. Dies sieht auch Gemeinderat König so. Derjenige, der keine anonyme Bestattung möchte, wird in einer Stele oder einem Grabfeld beigesetzt. Gemeinderat Burger ist auch der Meinung, dass das Grabfeld anonym bleiben soll. Die Angehörigen wissen schon, dass der Verstorbene in diesem Grabfeld liegt.

Somit wird auf Antrag des Vorsitzenden einstimmig

b e s c h l o s s e n:

Auf die Errichtung eines Pultsteins mit personenbezogenen Informationen wird zur Wahrung der Anonymität der Verstorbenen verzichtet.

2a) Erweiterung der Urnenanlage auf dem Friedhof Taxis - Standort

a) Historie und aktuelle Belegung
Bürgermeister Jakl berichtet, dass auf dem Friedhof Taxis im Jahr 2009 ebenfalls nach den Plänen von Landschaftsarchitekt Andreas Walter mit dem Bau einer Urnenstelenanlage begonnen wurde. Der Gemeinderat entschied sich damals für Stelen der Steinwerkstatt Weinmann aus Herbrechtingen-Bolheim. Im ersten Abschnitt wurden zwei Urnenanlagen mit je acht Nischen aufgestellt.

Im Jahr 2013 war dann die erste Erweiterung um 5 x 3 Nischen notwendig. Die zweite Erweiterung erfolgte im Jahr 2016 (Gemeinderatsbeschluss vom 25.04.2016) ebenfalls mit 5 x 3 Nischen. Der Angebotspreis lag 2016 bei 16.761,15 € brutto, was 1.117,43 € pro Stele entspricht.
Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für 2018 wurde der Gemeinderat über den anstehenden Erweiterungsbedarf informiert. Aktuell stehen noch drei freie Stelenplätze zur Verfügung.

b) Neuer Standort für die Erweiterung der Urnennanlage (Abteilung XVIII)
Die bisherige Stelenanlage kann am bestehenden Standort nicht mehr erweitert werden, so dass die Erweiterung an einer neuen Örtlichkeit auf dem Friedhof Taxis notwendig ist. Von der Verwaltung wird vorgeschlagen, die neue Stelenwand in der Abteilung XVIII zu errichten. Diese befindet sich unterhalb der Leichenhalle am nördlichen Rand des Friedhofs. Die nachfolgenden Fotomontagen sollen den geplanten Standort veranschaulichen. 


2b) Erweiterung der Urnenanlage auf dem Friedhof Taxis – neue Urnenanlage

Von der Verwaltung wird vorgeschlagen, das gleiche Vorgehen wie bei der Errichtung der ersten Urnenanlage zu wählen, d.h. im ersten Schritt die Errichtung von zwei Stelen mit jeweils 2 x 4 Nischen. Von der Weinmann Steinwerkstatt wurde ein entsprechendes 
Angebot eingeholt. Der Angebotspreis für jeweils zwei Urnenanlagen mit 2 x 4 Nischen liegt bei 18.297,44 € brutto, was einem Preis pro Stele von 1.143,59 € entspricht. Der Preis wird als angemessen bewertet (Preissteigerung je Stele gegenüber 2016: 26,18 € brutto).
3) haushaltsrechtliche Bewertung:
Im Haushaltsplan sind für das anonyme Grabfeld und die Erweiterung der Urnenanlage 45.000 € eingeplant.

Zusammenstellung der Kosten (brutto):
Gedenkstein anonymes Grabfeld (max.)        19.932,50 €
Pultstein        928,20 €
Fundamente Urnenanlage        4.197,44 €
Urnenanlage        18.297,44 €
Insgesamt (max.)        43.355,58 €

Somit wird auf Antrag des Vorsitzenden einstimmig

b e s c h l o s s e n:

Die Urnenanlage wird am neuen Standort in Abteilung XVIII errichtet.

Für die Erweiterung der Urnenanlage auf dem Friedhof Taxis wird der Auftrag für die Lieferung und Montage von zwei Urnenanlagen mit 2 x 4 Urnennischen an die Fa. Weinmann Steinwerkstatt aus Herbrechtingen-Bolheim zum Preis von brutto 18.297,44 € vergeben.

Datenstand vom 04.11.2021 15:02 Uhr